Diplomatie

Winter School 2024:

Outer Space Cooperation in the Middle East

06.–08.12.2024 • UN-Stadt Bonn

Vom strategischen Wettbewerb zur Zusammenarbeit im Weltraum

Die weltraumgestützte Infrastruktur übernimmt verschiedene lebenswichtige Aufgaben für unseren Planeten, die für das Funktionieren aller hochmodernen Industriegesellschaften unverzichtbar geworden sind. Dazu gehört die fehlerfreie Navigation über globale satellitengestützte Navigationssysteme wie Galileo, Glonass oder GPS (Global Positioning System), aber auch das Funktionieren der Energieversorgung, des Börsenhandels, der Geldautomaten, der Wettervorhersage, der Erfassung von Daten und Trends zum Klimawandel sowie die Übermittlung von kritischen Daten und Informationen an das Militär. Die Abhängigkeit von Satelliten für Kommunikation, Datenerfassung und Krisenreaktion wird weiter zunehmen. Mit der wachsenden Abhängigkeit von Weltraumressourcen wächst auch das Potenzial, die Menschen, Institutionen, Systeme und Staaten, die von ihnen abhängen, durch strategische technologische Kontrolle zu beeinflussen. Der extraterrestrische Raum, die fünfte Domäne der menschlichen Zivilisation - nach dem Land-, See-, Luft- und Cyberspace - ist ein Ort der Machtprojektion und Machtpolitik von und zwischen Staaten mit enormen wirtschaftlichen, militärischen und strategischen Konsequenzen für die gesamte internationale Gemeinschaft. Als neue Wettbewerbsarena ist der Weltraum den Spannungen zwischen den Großmächten ausgesetzt, aber auch Mittel- und Regionalmächte sind aufgrund seiner vielversprechenden strategischen Vorteile am Weltraum interessiert. Der Raumfahrtsektor gewinnt auch in der Region des Nahen Ostens an strategischer Bedeutung. Investitionen in Raumfahrttechnologien fördern den wirtschaftlichen Fortschritt und schaffen neue Industrien und Arbeitsplätze. Länder wie die Vereinigten Arabischen Emirate und Saudi-Arabien investieren im Rahmen ihrer nationalen Visionen stark in ihre Raumfahrtprogramme, die den technologischen Fortschritt und die regionale Entwicklung vorantreiben. Auch andere Akteure wie Ägypten und Oman sind zunehmend an diesem Sektor interessiert. Die Entwicklung umfassender Weltrauminfrastrukturen erfordert beträchtliche Investitionen, was den Wettbewerb um begrenzte Ressourcen verschärft. Militärische Anwendungen im Weltraum verschärfen das Sicherheitsdilemma, während geopolitische Allianzen den Wettbewerb weiter beeinflussen. 

Gleichzeitig bietet die Raumfahrt auch Möglichkeiten für die Zusammenarbeit zwischen den Ländern der Region, insbesondere zwischen Israel, das ein ehrgeiziges Raumfahrtprogramm verfolgt, und den arabischen Staaten. Dies birgt ein enormes Potenzial für wirtschaftlichen Fortschritt, Sicherheit und regionale Stabilität, technologische Innovation und internationale Zusammenarbeit.

Ziele

Diese Winter School - in Zusammenarbeit mit der (Jungen) Gesellschaft für Sicherheitspolitik - wird die Raumfahrtpolitik und die strategischen Ansätze der Staaten des Nahen Ostens sowie die rechtlichen, militärischen, wirtschaftlichen und technologischen Herausforderungen untersuchen, um das Potenzial für eine Zusammenarbeit zwischen ihnen zu ermitteln. 

Die Teilnehmer erhalten einen detaillierten Einblick in die Weltraumpolitiken im Nahen Osten und entwickeln in Workshops innovative Ideen für kooperative Ansätze zwischen den Staaten. 

Die Winter School wird auch eine Simulation einer Sitzung der Vereinten Nationen beinhalten. Die Teilnehmer schlüpfen in die Rolle von Diplomaten und setzen das erworbene Wissen und die entwickelten innovativen Ansätze in die Praxis um: Wie können Ansätze für eine friedliche Koexistenz und kooperatives Miteinander - im Interesse der Gesellschaften des Nahen Ostens und der globalen Gemeinschaft - gefunden werden?

 Teilnehmende

Junge Studierende aus verwandten Disziplinen (Politikwissenschaft, Internationale Beziehungen, etc.) aus dem Nahen Osten werden in die UN-Stadt Bonn eingeladen, um sich mit Studierenden aus Deutschland auszutauschen und innovative Ideen für mögliche Kooperationen zu entwickeln. Internationale Experten aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft werden den Teilnehmern vertiefte Einblicke in die Raumfahrtpolitik geben. Diese Inputs bilden die Grundlage für die anschließenden Workshops und die Simulation der UN-Sitzung.

 Bewerbung

Voraussetzungen für Bewerber sind:

  1. Bachelor-Abschluss oder gleichwertiger Abschluss (in Ausnahmefällen werden auch Bachelor-Studenten zugelassen)

  2. Immatrikulation an einer Universität (Politikwissenschaft, Internationale Beziehungen, aber auch andere geisteswissenschaftliche Disziplinen, Philosophie, Naturwissenschaften, Technik)

  3. Interesse an einem interdisziplinären Zugang zum Weltraum

  4. Offenheit für neue Sichtweisen und Themen sowie die Fähigkeit zur Teamarbeit

  5. Sehr gute Kenntnisse der englischen Sprache in Wort und Schrift

Bewerberinnen und Bewerber müssen einreichen:

  1. Motivationsschreiben (max. 1 Seite) ODER ein fiktives diplomatisches Schreiben (siehe unten)

  2. kurzer Lebenslauf (max. 2 Seiten)

  3. Bescheinigung über die Immatrikulation an einer Universität,

  4. Nachweis der Prüfungsergebnisse und Noten im aktuellen Studiengang des Bewerbers

  5. Zeugnis des Bachelor-Abschlusses

Anstelle eines Motivationsschreibens bieten wir Ihnen die Möglichkeit, uns ein offizielles (fiktives) diplomatisches Schreiben zu senden, in dem Sie in die Rolle eines Vertreters eines beliebigen Landes aus der Region des Nahen Ostens auf einer internationalen Raumfahrtkonferenz auf maximal einer Seite übernehmen.

Der Inhalt (z.B. aktuelle Herausforderungen, Möglichkeiten der Zusammenarbeit, diplomatische Strategien) und Form des Berichts sind Ihnen selbst zu bestimmen.

Bitte senden Sie Ihre elektronischen Bewerbungsunterlagen als eine PDF-Datei mit dem Betreff  CfA Winter School [Ihr Nachname] bis zum 31. August 2024 an: sidiqie@ici-institute.de

Auch eine verspätete Bewerbung kann unter unter bestimmten Umständen berücksichtigt werden.

  • Nein, das ist nicht notwendig. Renommierte Experten werden den Teilnehmern Input zum Thema geben, damit sie gut auf die Workshops und die UN-Simulation vorbereitet sind.

  • Neben Vorträgen von internationalen Experten werden die Teilnehmer in interaktiven Workshops innovative Ansätze für Kooperationspotenziale entwickeln. Im Rahmen einer UN-Simulation schlüpfen die Teilnehmer in die Rolle eines Diplomaten und wenden theoretisches Wissen in der Praxis an.

  • Nein. Alle Kosten, einschließlich Visagebühren, Transportkosten, Unterkunft und Verpflegung, werden vom ICI-Institut übernommen.

  • Im Prinzip ist ein Bachelor-Abschluss erforderlich. In Ausnahmefällen ist auch eine Einschreibung als Bachelor-Student möglich. Bitte bewerben Sie sich, wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!

  • In solchen Fällen wenden Sie sich bitte an die folgende E-Mail-Adresse sidiqie@ici-institute.de

  • Für alle Fragen zur Winterschule schreiben Sie bitte an sidiqie@ici-institute.de. Wir freuen uns darauf, von Ihnen zu hören!

 

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